Ausstellungseröffnung „Bibliotheksplakate aus der DDR“

30. Oktober 2022 | Heilbad Heiligenstadt

Das Literaturmuseum „Theodor Storm“ eröffnet am Sonntag, den 30. Oktober 2022, um 15.00 Uhr eine neue Sonderausstellung.

Die Ausstellung AUSGELIEHEN, GELESEN, ERLEBT – Bibliotheksplakate aus der DDR zeigt
Plakate aus der Sammlung von Tobias Bank. Es werden ausschließlich Originalplakate vor
allem aus den 1970er und 1980er Jahren der DDR gezeigt. Bis 1989 waren Plakate das
auflagenstärkste Medium für die Agitation und Propaganda der Parteien und
Massenorganisationen der DDR. 33 Jahre nach dem Verschwinden der DDR geben diese
Plakate unerschöpflich Auskunft über das Kultur- und Kunstverständnis jener Zeit und über
das Leseland DDR.
Die grafisch oft sehr aufwändig und von namhaften Künstler:innen entworfenen
Bibliotheksplakate haben durch ihre aussagekräftigen und einfachen Botschaften noch heute
Gültigkeit. Einige Plakate bestechen durch formalistische Gestaltung, andere durch malerische
Darstellungen. Mit dem heutigen Blick faszinieren einige durch verordnete Themen und
Losungen und wirken wie aus einem weit entfernten Land, wieder andere sind geradezu
liebevoll gestaltet.
Jedes Plakat ist ein Zeugnis ostdeutscher Kunstgeschichte. Das künstlerische Schaffen in der
DDR, welches nicht selten durch ein vorgegebenes Kunstverständnis geprägt war, hatte
gerade bei den nichtpolitischen Plakaten unerwartete Freiräume, die mal mehr und mal
weniger stark ausgeschöpft wurden. Die Ausstellung bietet eine große Breite von Plakaten an,
welche an Litfaßsäulen und Hauswänden, aber auch in Büros und an Schautafeln in der DDR
zu sehen waren. Vor allem waren die hier ausgestellten Plakate aber in den Bibliotheken und
wissenschaftlichen Bildungseinrichtungen der DDR zu finden.
Diese Ausstellung soll 33 Jahre nach der Wiedervereinigung zu etwas Gelassenheit beitragen,
vor allem zu Respekt im Umgang mit der unterschiedlichen Geschichte der Deutschen sowie
zu kontroversen Diskussionen anregen und einen Beitrag zur Vermittlung von Geschichte an
jüngere Generationen leisten.
Eintritt zur Vernissage frei.

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